Samstag, 4. September 2010

Nichts neues in Canberra (oder doch...? )

Seit meinem letzten Eintrag sind ja schon einige Tage vergangen und in denen ist so einiges passiert. Das Vorstellungsgespräch bei Woolworths war doch eher ein billiges Assesmentcenter, bei dem man seinen Sitznachbar vorstellen muss etc, ich hab den Job aber nicht bekommen, da ich gesagt hab, dass ich ein bis drei Monate in Canberra bleibe, aber war eh nicht so Feuer und Flamme da zu arbeiten. Anders sah es da bei Aldi aus, auch wenn man nur zwischen 11 und 27 Stunden pro Wochen machen kann. Also hab ich mich da beworben, war beim Vorstellungsgespräch und das war auch super, hab dann ein Anruf bekommen, dass ich doch am Freitag (27.8.) in den Aldi kommen sollte, für den ich mich beworben hatte. Toll dachte ich mir, gehst dahin und unterschreibst deinen Vertrag und kannst dann gleich am folgenden Montag mit arbeiten anfangen. War natürlich Quatsch und es ging nur darum, dass man ein 10 Seiten Bogen ausfüllt, ob man irgendwelche Krankheiten/Behinderungen/sonstige Einschränkungen hat, aber das war noch nicht alles. Man sollte dann bei einem Krankenhaus anrufen und sich dort einer Art "Musterung" unterziehen, ab dem Zeitpunkt war auch die vorherige Motivation für den Job gleich 0. Glücklicherweise war ich in der Woche am Mittwoch bei einer Job Agentur, die mich dann am Freitag angerufen hat, ob ich immernoch arbeiten möchte. Das traf sich natürlich gut und ich hab sofort zugesagt. Ich musste nur noch einen zwei stündigen Internetkurs für 70$ machen, um die Whitecard zu bekommen, die brauch man, um legal auf Baustellen arbeiten zu dürfen. Als ich auch die hatte, bin ich wieder zurück zur Job Agentur und mir wurde gesagt, dass ich am Montag um 12 Uhr anfangen kann und mir die Details, wo und wie viel Geld ich bekomme, über das Wochenende per Email geschickt werden. Freitag Abend war ich dann mit einer Gruppe Iren/Engländer und anderen in der UNI Bar, die in einem Hochhaus über 4. Etagen ist und wo die Drinks nur 2$ kosten. Samstag wollte ich meinen Aufenthalt im YHA Hostel verlängern, da ich nur bis zum Montag gebucht hatte, aber es war für Montag Abend alles ausgebucht (in einem Hostel, das bestimmt 250 Betten hat). Das ganze Wochenende hab ich dann auch noch auf die Email warten müssen, die Sonntag Abend immernoch nicht da war. Ich musste also am Montag um 10 Uhr aus meinem alten Hostel ausgechecked haben und bei dem einzigen anderen Hostel in Canberra anrufen, ob die noch ein Zimmer für diese Nacht haben. Montag bin dann um 8:30 zur Job Agentur und hab gefragt, ob ich denn immernoch für die Arbeit eingeteilt bin, aber war alles kein Problem, die haben es einfach nur vergessen. Also ein Problem weniger, außerdem durfte ich netterweise meine 3 Taschen bei denen ins Büro stellen. Bin dann mit dem Bus nach Fyshwick gefahren (da arbeite ich) und war um 12 an meiner Arbeitsstelle. Dort hab ich noch zwei andere getroffen, die ich schon von der Job Agentur kannte, da die auch am Mittwoch da waren. Wir drei mussten dann noch drei Tests am PC machen, von wegen Sicherheit und so, aber war alles kein Problem, wenn man etwas falsch hatte, konnte man am Ende noch einmal zurück gehen und die Frage richtig beantworten. Danach hat uns Kieth, der Vorarbeiter, durchs Werk geführt. Um 16 Uhr waren wir fertig und einer von den zwei aus der Job Agentur hat mir angeboten mich mit zurück in die Stadt zu nehmen (Fyshwick ist ungefähr 10km außerhalb). Hab dann meine Sachen abgeholt und bin mit dem Bus zum Dickson's Backpackers gefahren, das ziemlich ranzig ist und zwei Kategorien mindestens unter dem YHA und dazu noch unverschämte 35$ pro Nacht in einem sechs Bett Zimmer verlangt, wo 3 Doppelstockbetten stehen und in der Mitte 2 m² Platz ist. Am Dienstag war Arbeitsbegin um 7:30 eigentlich wusste ich nicht wirklich, wie ich das anstellen sollte, da ich ja bis um 10 aus Dickson's ausgechecked haben musste und erst ab 12 Uhr im YHA einchecken konnte. Da hat mir der Schitte vom vorherigen Tag unglaublich geholfen, der hat mich um 7 Uhr morgends von Dickson abgeholt, ich hab den ganzen Tag meine Taschein in seinem Auto gelassen und nach der Arbeit hat er mich am YHA rausgeworfen, richtig nett! Als wäre nun nicht genug mit "Problemen" gewesen, hat mir der Typ an der Rezeption gesagt, dass ich nur maximal 14 Tage im YHA bleiben darf, außer ich schreibe einen Brief ans Management und die prüfen, ob sie mir eine Verlängerung genehmigen. Also musste ich noch einen Brief schreiben, bei dem mir einer der Iren geholfen hat. Also eigentlich hat er den Brief geschrieben und ich nochmal abgeschrieben. Mittwochs war wieder Arbeit angesagt von 7:30 bis 16 Uhr. Die Arbeit macht sogar Spaß, aber ist auch harte Arbeit. Die Firma stellt Kanalsysteme aus Beton für Sturmwasser oder Kanalisationen her. Die einzelnen Segmente werden in Formen gegossen, die aus einem äußeren Stahlzylinder, zwischen 50cm und 3m hoch und einem inneren Stahlzylinder bestehen. Dazwischen komme dann noch Stahlgitter etc. Meine Aufgabe besteht darin, die Zylinder zusammen zuschrauben und mit Silikon abzudichten, dann wird nach der Mittagspause diese Form mit Beton gefüllt und am nächsten Tag werden die Formen wieder aufgeschraubt und gesäubert. Ich arbeite von Montags bis Freitags von 7.30 bis 16 Uhr, mit einer Pause von 12 Uhr bis 12.30 Uhr und bekomme 22$ pro Stunde, also ein richtig guter Lohn für eine ungelernte Kraft. Die Leute da sind auch alle nett und zeigen einem alle Arbeitsschritte, langsam fange ich auch an zu verstehen was sie sagen, da alle waschechte Australier sind und nicht das einfache Hostel Englisch sprechen. Besonders schwierig wird es, wenn man nach Werkzeugen gefragt wird, aber das wird sich nach einer Zeit schon geben. Ich werd hier erstmal 4-5 Monate bleiben und ordentlich Geld machen, um dann endlich mit dem richtigen Reisen anzufangen. Ach und ich darf erstmal bis zum 20.10. im Hostel YHA bleiben, richtig nett! Dann muss ich wieder einen neuen Brief schreiben.Am Wochenende war ich noch in den anderen Sehenswürdigkeiten wie im Botanischen Garten, wo ich das Känguru gesehen habe und im National War Memorial Musem, welches richtig gut war, auch wenn man sich als Deutscher doch ziemlich schlecht über die Vergangenheit seines Landes fühlt.


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